sieben Blinde und der Elefant


 

In Indien gingen sieben Blinde durch die Straßen und stießen auf einen Elefanten. Der erste Blinde hat ein Elefantenbein erwischt und schilderte den Anderen wie ein Elefant aussieht.

 

Er sagte: "ein Elefant ist wie eine Säule, stämmig und stabil". Derjenige der den Rüssel zu fassen bekam sagte: "nein, nicht wie eine Säule, das ist doch falsch"! "Ein Elefant ist eher wie ein Schlauch, innen hohl und beweglich".

Der Blinde der den Bauch zu fassen bekam, sagte: "also beweglich wie ein Schlauch ist er sicher nicht, ein Elefant ist wie eine Kugel": Da widersprach der, der das Ohr hatte, " nein", sagte er, "ein Elefant ist flach und beweglich". Derjenige aber, der den Schwanz in der Hand hielt sagte: "flach? Niemals! Er ist wie ein großer Pinsel, nur sehr viel rauer"!

 

Jeder schilderte etwas anderes. Jeder hatte auch ein Stück Wahrheit erhascht. Doch jeder glaubte er hätte die ganze, einzig richtige Wahrheit erfahren.

 

Hätten sie ihre Erkenntnisse ausgetauscht, wäre vielleicht das gesamte Bild zum Vorschein gekommen. Aber da jeder danach urteilt, was er gerade "sieht" oder "kennt", nach diesem winzigen Stückchen glaubt er sein Eindruck sei der einzig Richtige und der Andere sehe alles falsch.

Auf diese Weise hat keiner überhaupt eine Chance die Wahrheit zu erkennen.

 

Auch wenn wir unsere Augen benutzen, bleibt uns sehr viel verborgen, weil wir meist schon eine vorgefasste Meinung besitzen, die unseren Blick einschränkt und trübt.